KACHUVA

Schildkröten haben in Nepal insgesamt einen bedeutenden religiösen und kulturellen Wert. Es wird angenommen, dass der Gott Vishnu die Form einer Schildkröte angenommen hat, um das Universum in seiner Inkarnation vor der Zerstörung zu retten. In der hinduistischen Mythologie bezeichnet die obere Schale der Schildkröte den Himmel und die untere die Erde. Vishnus Schildkröten-Avatar, bekannt als Kurma, wird heute in einer Reihe von Tempeln in Indien verehrt.

Der Ursprung der Entwurfsidee lag im Bestreben, sich einem kreisförmigen Lageplan anzunähern. In der frühen Entwurfsphase wurden verschiedene Ansätze erprobt, bevor letztlich ein oktogonaler Grundriss gewählt wurde – als bewusste Annäherung an die Kreisform. Diese geometrische Entscheidung stellte einen gelungenen Kompromiss dar: Sie ermöglichte eine sowohl funktional gut organisierte Grundrissstruktur als auch eine klare formale Ausprägung. Aus dieser Balance zwischen idealer Form und praktischer Umsetzbarkeit entwickelte sich ein stimmiges und ausgewogenes Grundrisskonzept. In der weiteren Entwicklung des Entwurfs spielte die umgebende Landschaft sowie der kulturelle Kontext eine wesentliche Rolle für die Gestaltung. Besonders inspirierend war dabei die fiktive Stadt Jedha aus dem bekannten Star Wars-Universum. Ihre charakteristische Struktur und räumliche Anmutung fanden Eingang in einzelne gestalterische Entscheidungen. Diese Referenzen werden im Entwurf bewusst aufgenommen und gestalterisch reflektiert – eine Hommage an die atmosphärische Dichte und die architektonische Ausdruckskraft dieser cineastischen Welt.